Sicher habe Sie es schon gehört: Facebook wird künftig „META“ heißen. Die Gründe sind vielschichtig. Einige mögen sicherlich mit dem gestiegenen Druck (Datensicherheit etc.) zusammenhängen. Aber Facebook hat in den letzten Jahren auch massiv in das Thema Virtual Reality investiert. Ein Rebranding hat also berechtigte Gründe.
Achtung Markenrecht
Nun ist es ja bekanntlich so: Wer seine Dienstleistung in einer bestimmten Weise bezeichnet, darf nicht gegen fremde Markenrechte verstoßen (insbesondere nicht gegen eingetragene Marken).
Facebook hat natürlich mitgedacht und am 28.10.2021 eine Wort-Bildmarke angemeldet (US Anmeldenummer 97097363). Umfasst sind die Klassen 9, 28, 35, 41, 42, 45. Die Kernklasse wird wohl die Nr. 42 sein, die auch die Bereitstellung einer Social Media Plattform beinhaltet.
Doch war ein anderes Unternehmen schneller?
Eine Firma aus Arizona, die Gaming-PCs herstellt, hat die Wortmarke „META“ schon im August 2021 angemeldet (auch in den USA). Anmeldenummer 90897345. Dort aber nur für die Klasse 9 (Software und Hardware).
Einem Zeitungsbericht zufolge (Techspot) hat die in Arizona ansässige Firma META bereits gemeint, für 20 Millionen USA würde sie Facebook die Marke überlassen. Ich weiß natürlich nicht, wie ernst dieser Vorschlag gemeint war.
Wer gewinnt den Streit?
Ich denke, Facebook muss sich wohl nicht allzugroße Sorgen machen:
- Zum einen gibt es eine noch ältere Marke “META” von 2018. Die ist eingetragen auf die Chan Zuckerberg Initiative. Und zwar u. a. für die Klasse 42 (darunter fallen auch Social Media Plattformen).
- Der PC-Spiele-Hersteller in Arizona hat zudem seine Marke nur für die Klasse 9 (u. a. Software und Hardware) angemeldet. Da ist schon fraglich, ob es überhaupt zu einer Verwechslungsgefahr kommen kann.
- Und zudem gibt es weitere (noch) ältere „META“-Marken Dritter (u. a. auch für die Klasse 42). Wenn, dann hätte Facebook also mit DIESEN Markeninhabern ein Problem (Danke an RA Oliver Löffel für die Recherche).
- Außerdem sitzt Facebook finanziell am allerlängsten Hebel. Wer würde sich mit diesem Unternehmen schon gerne ernsthaft anlegen?
Die von dem PC-Hersteller in Arizona aufgerufenen 20 Millionen USD werden wohl Wunschtraum bleiben. Ein guter PR-Coup war es dennoch.